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> IT: Von den arkanen Formen, Mitschrift eines IT-Vortrags über Magie
Der Bibliothekar
Geschrieben am: Feb 12 2008, 08:17 PM
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Titel: IT-Dokument: Von den arkanen Formen
Autor: Oliver Richter
Datum: 08.02.2008
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Hinweis: Am Ende des Textes gibt es das Dokument inklusive der Bilder als PDF zum Ausdrucken als Download.



„Von den arkanen Formen“

[Bild: Transformationskreis]

Ein Vortrag des Heliot von Geronstein
niedergeschrieben von
Culran von Niederheim
in der
Akademie der arkanen und alchemistischen Künste zu Felsheim

wahrheitsgetreu abgeschrieben von
Lares von Rimonja



OT-Vorwort / Disclaimer

Der vorliegende Text ist reine Fiktion und soll keinerlei historisches Wissen über Alchemie, Astrologie und „Magie“ vermitteln. Er stellt die Mitschrift einer „magie-theoretischen Lehrveranstaltung“ dar und soll ausschließlich als Inspirationsquelle für die Darstellung magiekundiger Charaktere im Live-Rollenspiel dienen. Die verwendeten astrologischen Symbole entsprechen in Bedeutung und Verwendung nicht denen aus der klassischen Astrologie.

Als Inspiration für diesen Text und die Schaubilder dienten unter Anderem einige realhistorische Quellen zum Thema Alchemie sowie diverse wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Texte zu den Themen Vorstellung von Alchemie, Astrologie und Magie in der Antike und dem Mittelalter.

Dieser Text darf kopiert, zum Download bereitgestellt oder als Grundlage für neue Texte verwendet werden, sofern diese Hinweise und Quellenangaben erhalten bleiben.

[Bild: Creative Commons by-nc-sa Icon]

(Creative Commons Namensnennung - Keine kommerzielle Nutzung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Lizenz --> http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/deed.de)

/Oliver Richter
Hypergrip@gmx.de
http://heiler.derpapst.de (Ring der Heiler)



Dies ist eine getreuliche und wahrhafte Mitschrift des Vortrages des Magister Heliot von Geronstein an der Akademie der arkanen und alchemistischen Künste zu Felsheim, niedergeschrieben von seinem Schüler Culran von Niederheim. Möge diese Niederschrift all jenen nutzen, welche nicht das Privileg hatten, dem ehrwürdigen Magister zu lauschen.



Der Meister sprach: Magie ist eine Kunst, ein Handwerk und eine Wissenschaft gleichermaßen, benötigt man doch sowohl Talent und einen schöpferischen Geist, als auch regelmäßige praktische Übung und den Willen zum Studium der Schriften. In den Augen Uneingeweihter wirken die arkanen Künste wie ein unerschöpflicher Quell von Macht, doch vermag auch der gelehrteste Magier es nicht, Dinge aus dem Nichts zu erschaffen. Dies ist allein den Göttern vorbehalten. Das Wesen der Magie ist nicht die Schöpfung, es ist die Wandlung., und jeder Wandlung liegt das ewige Prinzip zugrunde.



[Bild: Kreis]

Die zentrale Figur ist der Kreis. Er symbolisiert das universelle Prinzip, den ewigen Kreislauf, den Anfang und das Ende. Fehlerfrei gezogen – und nur dann! – bildet der Kreis die Grundlage für die arkanen Transformationen. Er bildet einen Schutzwall, hält das Innere innen und das Äußere außen. Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass nur ein perfekter Kreis einer intensiven Wandlung standhalten kann. Ist der Kreis nicht rund genug, kommt es unter Umständen zu gar keiner Transformation, ist er an einer Stelle durchbrochen, so kann die arkane Wandlung außer Kontrolle geraten. Zum Zeichnen des Kreises verwende man daher stets die bekannten Hilfmittel: einen Zirkel oder eine Schnur welche im Mittelpunkt verankert ist.




[Bild: Dreiecke]

Eine zweite Form, die wir heute kennen lernen werden, ist das Dreieck. Nicht irgendein Dreieck – nur ein regelmäßiges Dreieck vermag es, auf die arkane Wandlung Einfluss zu nehmen, größte Sorgfalt ist also auch hier angebracht. Das Dreieck ist die Form der Bewegung. Mit ihm ist es möglich, Innen und Außen zu verbinden, indem man den Kreis damit durchbricht. Zeigen die Spitzen nach außen, so wird die arkane Wandlung sich ebenfalls nach außen richten. Will man etwas bannen, so sollten die Dreiecke nach innen zeigen. Die Wirkung verstärkt sich, ordnet man die Dreiecke so an, dass diese wiederum ein großes Dreieck bilden. Das Dreieck als Form der Bewegung verwechsle man nicht mit der Figur die entsteht, wenn man drei Elemente durch Linien verbindet.



[Bild: Elemente]
[Bild: arkane Worte]

Magie erschafft nichts aus dem Nichts, sie wandelt um, was schon exisitert, trennt und fügt wieder zusammen. Die Magie gleicht so der Alchemie, welche ebenfalls zerlegt, neu anordnet und zusammensetzt. Nutzen wir für eine arkane Transformation die ätherischen Kraft und nicht das Feuer, so sind die Grundlagen der Magie und Alchemie doch gleich - Schülern der arkanen Künste sei darum ein Studium alchemistischer Lehrbücher angeraten.
Die Elemente für eine arkane Wandlung werden durch ihre jeweiligen Symbole dargestellt und wenn nötig durch Linien verbunden. Glaubten unsere Ahnen oft noch, es gäbe nur die 4 Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, kennen wir heute unzählige mehr, wie etwa Kupfer, Eisen, Holz oder auch Blut. Die Lektür von Grensbachs „Von den Elementen“ sei angeraten.
Die selben Elemente können auf unterschiedliche Weise miteinander reagieren, der Ausgang einer Transformation hängt davon ab, wie die Elemente angeordnet und verbunden sind. Die arkane Wandlung lässt sich aber auch beinflussen, in dem man den Transformationskreis durch Kartuschen ergänzt. Kartuschen entstehen, indem man einen zweiten Kreis um den Grundkreis zieht und diesen Stücke zerteilt. Gefüllt werden die Kartuschen
mit arkanen Worten, verfasst in der Schrit er Ahnen und ausgerichtet stets auf das Zentrum des Kreises, den sie beieinflussen sollen. So lässt sich durch das Wort „Gemach“ die arkane Wandlung verlangsamen, durch „Hast“ beschleunigen.
Das Wort „Schutz“ verstärkt die ab-schirmenden Kräfte des Kreises und findet häufig Anwendung um flüchtige Elemente oder auch bei Schutzamuletten. Die Liste der Wörter ist endlos und oft unterscheidet sich ihre Wirkung nur in kleinen Dingen, doch
auch die kleinste Veränerung kann große Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Das intensive Studium der „arkanen Worte und Mantras“ sei jedem Schüler ans Herz gelegt. Nach dem Lernen der Formen ist die Beherrschung der Worte unabdingbar für die Schaffung komplexerer Magie.



Wir werden nun das Gelernte an zwei einfachen Beispielen aus dem Bereich der Heilmagie in die Praxis umsetzen. Zunächst werden wir uns einem grundlegenden Heilzauber zuwenden, mit dessen Hilfe es möglich ist, einfache Wunden zu schließen:
Wir beginnen mit dem Kreis und fügen ihm oben und unten jeweils einen kleineren Kreis für Elemente hinzu. An den Seiten fügen wir nun zwei Kartuschen an. Die Kartuschen füllen wir mit dem Wort „Schutz“, das verhindern soll, dass sich die Wunde entzündet, und dem Wort „Gemach“, hat sich doch gezeigt dass eine langsamere Heilung für den Verwundeten mit weniger Schmerzen verbunden ist – nicht zuletzt durch die Komponente Feuer. In die Elementarkreise setzen wir die klassischen Elemente Wasser und Feuer ein. Wasser als reinigende Kraft ist ein Bestandteil fast aller Heilzauber. Die Wärme des Feuers unterstützt die Heilung. Die Kartuschen und Elemente verbinden wir nun durch Linien – nicht jedoch die beiden Elemente untereinander, da ihre gegensätzliche Wirkung die Natur des Zaubers verändern würde. Um die schützende Wirkung des Heilzaubers zu festigen, verstärken wir den Kreis mit einem zweiten Kreis, der außerdem Elemente und Kartuschen zusätzlich verbindet. Sammeln und bündeln wir nun die ätherische Kraft, die uns umfließt, können wir die arkane Wandlung in Gang setzen und der Heilzauber wirkt.

[Bild: einfacher Heilzauber / Wunde schließen]



Ein Schüler fragte: Aber Meister, sollen wir einem Verletzten etwa mit einem Zirkel in die Wunde stechen und seine Haut bemalen? Selbst wenn das möglich wäre, würde es doch viel zu lange dauern, bis der Kreis vertiggestellt ist, der Mann wäre längst seiner Verletzung erlegen.


Der Meister antwortete: Nur der Ungeübte muss eine Form auf Pergament aufzeichnen, um sie begreifen zu können. Ein Magier fühlt, sammelt und bündelt die ötherischen Kräfte um ihn herum mit seinem Geist und leitet sie in den arkanen Kreis. Durch stetiges Studium und Übung werdet ihr in der Lage sein, die Formen, Elemente und Worte in eurem Geist richtig anzuordnen – ihr selbst werdet der Kreis sein. Doch dies erfordert Jahre, Jahrzehnte des Lernens. Bis ihr soweit seid, werden euch Pergament und Stift eine Hilfe sein oder ein Fokus, welcher den Kreis abbildet, in den ihr die Kräfte lenken könnt.


Der Meister sprach: Als zweites Beispiel werden wir nun einen Gegengift-Zauber erschaffen, der es vermag, ein Gift aus dem Blut des Opfers zu entfernen. Diese einfache Variante wirkt gegen viele Gifte, die man im Tierreich findet, gegen starke alchemistische Gifte ist er jedoch nutzlos. Wieder beginnen wir mit einem Kreis in dessen Mitte wir das Elementarzeichen für Blut einsetzen. Drei Kartuschen werden um den Kreis angeordnet, ein zweiter Kreis verstärkt den zentralen Kreis und verbindet die Kartuschen. Gefüllt werden die Kartuschen mit den Worten „Schutz“, „Gemach“ und „Trennung“. Die Kartuschen werden durch Linien miteinander verbunden. An den Stellen, wo sich die Linien treffen, verstärkt ein Kreisbogen die Wirkung. Drei Dreiecke lassen wir nun, die Spitze nach außen gerichtet, den zentralen Kreis durchbrechen. Sie werden mit dem Zeichen für Gift versehen – wird dies vergessen, kann es zu sehr... unschönen Ergebnissen führen! Das Sybol „Gift“ erfasst all die Gifte, welche wir in der Natur finden, das der Schlange, das der Kröte, der Spinne und des Skorpions. Wollte man einem alchemistischen Gift entgegenwirken, so müsste man dessen Zusammensetzung kennen um sie in den Transformationskreis einfließen lassen zu können.

[Bild: Gegengift-Zauber]



Ich erwarte, dass ihr dem Studium der Formen, Elemente und Worte eure volle Aufmerksamkeit widmet, denn sie bilden die Grundlage für vieles, was ihr in den nächsten Jahren lernen werdet.

Hier endet der Vortrag des Meisters.



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