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> Vom Frontheiler, Definitionsversuch und Darstellungstipps
Der Bibliothekar
Geschrieben am: Jan 27 2007, 02:10 AM
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Titel: Vom Frontheiler - Definitionsversuch und Darstellungstipps
Autor: Oliver Richter
Datum: 03.12.2006
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Dieser Artikel soll sich mit einem Charakterkonzept auseinandersetzen, für das sich in einem gewissen Spielerkreis, besonders bei vielen Mitgliedern hier im Forum, die Bezeichnung "Frontheiler" eingebürgert hat. Wie der Name ja schon sagt, handelt es sich in erster Linie um einen Heiler, der seine Arbeit dort verrichtet, wo es richtig zur Sache geht, also in der unmittelbaren Nähe der Schlachtreihen. Um sich dieser Situation anzupassen, wird der Charakter gerüstet und bewaffnet. Soweit zunächst zur Begrifflichkeit.

Tatsache ist, dass ein solches Konzept ein ziemlicher Balanceakt ist. Es gilt, einen ausgeglichenen und vor allem glaubwürdigen Mix aus Ausrüstung und Fähigkeiten zu finden. Dazu kann man z.B. folgenden Gedankengang verwenden:
"Wenn ein Heiler im Umgang mit einer Waffe, einem Schild oder Rüstung geübt ist, muss der Charakter Zeit investiert haben, um diesen Umgang zu lernen. Diese Zeit konnte er also nicht aufwenden, um sich in einer anderen Disziplin, wie etwa der Heilkunde, intensiv weiterzubilden. Folglich kann dieser Charakter zwar kämpfen, aber nicht so gut, wie ein Krieger, Söldner, Ritter, usw. und er kann heilen, aber nicht so gut, wie ein Medicus, der sich fast vollkommen dem Studium der Heilkünster verschrieben hat".
Bei vielen (besonders Computer-) Spielen fällt sowas dann unter den Begriff "Balancing" und auch viele LARP-Regelwerke gehen in die Richtung, dass man (in Ermangelung eines besseren Begriffs) Meisterschaft fast nur dann erreichen kann, wenn man seine Punkte gezielt in einen bestimmten Bereich investiert.

So, was bedeutet das jetzt allgemein für das Charakterkonzept des Frontheilers? In erster Linie bedeutet das, dass man unter Umständen Gefahr läuft, in die Powergamer-Ecke gedrängt zu werden - zwar bei weitem nicht so stark, wie der berühmt-berüchtigte "Fighter-Mage" oder die "Priester-Assassine mit Elementarmagie", aber für einige Spieler schon störend genug.

Ratschläge:
1.) Wenn du einen solchen "Mischcharakter" (ich benutze dieses Wort in Bezug auf klassische Klassenkonzepte wie eben "Kämpfer, Magier, Waldläufer, Heiler, usw.) darstellen möchtest, überlege dir zuerst, ob du eher ein Kämpfer sein möchtest, der heilen kann, oder ein Heiler, der kämpfen kann.

2.) Je nachdem, worauf du deinen Fokus setzt, verteile deine Fähigkeiten mit einem leichten Schwerpunkt.

3.) Vermeide es, es auf einem deiner Gebiete auf eine "Meisterstufe" zu kommen.

4.) Mache durch deine äußere Erscheinung glaubwürdig, dass dein Charakter in der Lage ist, zu heilen. Ein Charakter in Vollplatte, der einen Verband aus der Gürteltasche zieht, reicht hier meiner Meinung nach nicht aus. Taschen mit entsprechener Verzierung, ein Wimpel/Anhänger/Ähnliches mit "medizinischer" Symbolik, usw. können hier als Signal dienen.

5.) Suche ganz offen den Rat und die Hilfe von "Vollheilern" (wieder in Ermangelung eines besseren Wortes... klingt aber irgendwie lustig ) und zeige so an, dass deine Fähigkeiten begrenzt sind.

Bitte verstehe den Begriff "Begrenzung" nicht negativ, das ist er im LARP nämlich nicht. Meiner Meinung nach gewinnt ein Charakter durch die selbstauferlegten Grenzen und Charakterschwächen nämlich erst Profil und Glaubwürdigkeit. Des Weiteren fördert es da Zusammenspiel!


Zu guter Letzt noch ein paar Aufgaben, die du als "Frontheiler" gut erledigen kannst:
  • Erledige Hilfsarbeiten für die Heiler.
  • Springe ein, wenn nicht genügen Kämpfer zum Schutz der Heiler da sind.
  • Leiste Erstversorgung auf dem Schlachtfeld.
  • Trage Verwundete zu den Heilern hinter der Schlachtreihe
Anmerkung zum Schluss:
Dieser Text soll als Anregung für Spieler dienen und eine Übersicht zu bieten, er ist allerdings nicht frei von einigen subjektiven Bewertungen und persönlichen Ansichten. Andere Spieler mögen Teile dieser Beschreibung für zu restriktiv halten und je nach Regelwerk können dem Spieler mehr oder weniger Freiheiten bei der Charaktergestaltung und Fähigkeitenwahl gegeben sein. Dieser Text soll als Inspirationsquelle dienen, nicht als Vorschrift.


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