FAQ - Häufige Fragen | Satzung des Rings | Eid des Rings |
Willkommen Gast ( Login | Registrieren ) | Bestätigungs-Mail erneut senden |
Luthor Kaaen |
Geschrieben am: Sep 18 2007, 05:53 AM
|
Heiler Gruppe: Mitglied Beiträge: 21 Mitgliedsnummer.: 148 Mitglied seit: 31-July 07 |
Da es in 2 1/2 Wochen für mich auf die erste Con geht, schwirren mir natürlich wieder ein paar Fragen durch den Kopf, die meinen Feldscherer-Charakter betreffen:
Wie lange spielt ihr die Behandlung von Wunden aus? zB für eine oberflächige Armwunde, einer geöffneten Bauchdecke oder einen Wuchttreffer ins Rückrat? nur ungefähr... weil ich bin mir da noch ziemlich unsicher mfG und im Vorraus danke für die antworten L.K. -------------------- "Seid Ruhig, ich muss hören ob es knirscht, wenn ich dran drehe!"
|
Lares |
Geschrieben am: Sep 18 2007, 11:03 AM
|
Antagonist Gruppe: Admin Beiträge: 1901 Mitgliedsnummer.: 2 Mitglied seit: 15-August 05 |
Zunächstmal geben die diversen Regelwerke oft eine gewisse Behandlungsdauer vor; an denen kannst du dich orientieren (~10 Minuten zum Sichten, Reinigen, Vernähen und Verbinden der Wunde sind meiner Erfahrung nach Standard).
Generell sollte der Aufwand der Behandlung aber natürlich der Schwere der Verletzung entsprechen und der Erfahrung des Charakters (und damit meine ich "wie oft hat der Charakter diese Art von Verletzung schon behandelt?", nicht dieses Punkte-Zeugs). Ein Lehrling kann für eine einfache Schnittwunde sicher schonmal etwas brauchen, bis die einigermaßen sauber versorgt ist, ein erfahrener Feldscher, der sowas seit Jahren immer und immer wieder macht, kann über sowas oft nur lachen. ABER: Nur weil der Charakter in der Lage ist, eine Wunde sehr schnell zu versorgen, bedeutet das nicht, dass du dir nicht trotzdem etwas Zeit lassen solltest. Leider ist für viele Spieler der "Besuch" beim Heiler nicht mehr als eine regeltechnische Formsache, die man zwischen den Kämpfen mal eben über sich ergehen lassen muss, wenn es die Situation zulässt (um dich herum also nicht andere Patienten wegsterben) nimm dir ruhig etwas mehr Zeit für die Behandlung. Einfache Schnittwunde? Kein Thema, fummel halt noch länger mit der Pinzette in der Wunde rum und erzähl dabei dem Patienten nebenbei, was er doch für Glück hatte... ein bisschen weiter rechts und der Schnitt hätte eine Sehne durchtrennt oder was auch immer. Oder tu so, als würde die Wunde vergleichsweise stark bluten, was dich dazu zwingt, immer mal wieder abzutupfen oder den Helfer mit Wasser drüberspülen zu lassen. Gib dem Patienten kleine "Stichworte", auf die er reagieren kann (die müssen nicht unbedingt an ihn direkt gerichtet sein). Sowas wie "Das wird jetzt etwas brennen/pieksen" oder "Zähnezusammenbeißen, das wird schmerzhaft" sorgen fast immer für eine Reaktion beim Patienten; aber auch wenn du deinem Helfer sowas sagst wie "Der verliert zu viel Blut, der stirbt uns hier weg!" reagieren oft die Patienten mit Panik oder Driften in Richtung Ohnmacht. Wichtig ist: Sag, was du machst. Der Patient sieht meist kaum, was wir Heiler genau anstellen, darum kann er schlecht reagieren. Für Dinge wie Brüche gibt es kaum Richtwerte. Ist der Bruch offen? Ist es ein glatter Bruch oder ist der Knochen gesplittert? kompliziertere Brüche benötigen natürlich längere Behandlung. Sehr schön ist auch, wenn man einen Lehrlin hat, und ihm/ihr "am lebenden Objekt" ein bisschen Unterricht erteilt. Ist die Verletzung nicht grade lebensgefählich kann man ruhig mal den Lehrling fragen "So, jetzt zeigt mal, was du gelernt hast. Wie geht man bei einer solchen Wunde vor? Wie heißt dieser Knochen da? Wie überprüft man, ob sich ein Gift ausbreitet?". Da haben schon einige Patienten große Augen gemacht Man sollte es aber nicht übertreiben. Also: Auch kleine Wunden sollten nicht im Schnellverfahren versorgt werden. 10 minuten sind in vielen Regelwerken ein Richtwert, je nach Situation solltest du aber ruhig mehr Zeit aufwenden. Vergiss nicht, deine Patienten darauf hinzuweisen, dass sie später nochmal zur Nachuntersuchung vorbeikommen sollen... macht zwar eh fast niemand, aber manchmal hat man Glück -------------------- Essen ist die wichtigste Mahlzeit am Tag!
|
Luthor Kaaen |
Geschrieben am: Sep 18 2007, 01:06 PM
|
Heiler Gruppe: Mitglied Beiträge: 21 Mitgliedsnummer.: 148 Mitglied seit: 31-July 07 |
Vielen Dank für die Tipps, Lares
Dazu habe ich dann nur noch eine frage: Wie hast du / habt ihr gelernt auf jede Wunde fachgerecht zu reagieren?? kanntet ihr alle vorgehensweisen schon im vorhinein? Ich meine, ich wüsste jetzt nicht direkt was zu tun ist wenn ich vor einem Patienten knien würde der sich über einen wuchttreffer in den rücken und einen offenen Bauch beklagt... sicherlich würde ich schon reagieren, aber ob es sinnvoll / richtig / methodisch richtig ist wüsste ich nicht... wie geht es euch da? oder besser gesagt, wie ist es euch da ergangen??? mfG und vielen dank wieder im vorraus L.K. Bearbeitet von Luthor Kaaen am Sep 18 2007, 01:06 PM -------------------- "Seid Ruhig, ich muss hören ob es knirscht, wenn ich dran drehe!"
|
Lares |
Geschrieben am: Sep 18 2007, 05:37 PM
|
Antagonist Gruppe: Admin Beiträge: 1901 Mitgliedsnummer.: 2 Mitglied seit: 15-August 05 |
Meiner Meinung nach sollte ein Charakter, der sich als Feldscher oder ähnliches bezeichnet schon in der Lage sein, die häufigsten Wunden fachgerecht zu versorgen - sprich der Spieler sollte wissen, wie er die Behandlung ausspielen will.
Natürlich gitl auch hier: improvisiere ruhig ein bisschen. Saubermachen, zunähen, verbinden ist zu langweilig? Dann ist es halt spontan mal eine etwas stärkere Blutung, die du mit nem Kautereisen stoppst, usw. Darstellungstipps und Hintergründe sind hier im Forum gut verteilt in diversen Threads. Sehr praktisch ist es außerdem, wenn man mal einen Blick in IT-Bücher zum Thema wirft. Da gäbe es z.B. das "Handbuch der Feldscherei" von Ralf Hülz (Mobiles Armiertes Söldner Hospital) oder aber den unglaublich tollen "Leitfaden für den Heiler im Feld" vom ebenfalls unglaublich tollen (und unglaublich bescheidenen) Lares von Rimonja (Ring der Heiler) Dinge wie Rippenbrüche, offene Bauchdecke, usw. sind im Fantasy-Larp ne Sache für sich. Ich hab schon erlebt, wie einem Patienten ein Bolzen aus der LUNGE gezogen wurde (rausziehen, Finger auf die Wunde, damit die Luft nicht raus kamm und dann fix zunähen...) oder Kämpfern abgetrennte Füße auf dem (nassen, schlammigen!) Schlachtfeld mal eben wieder angenäht wurden. Situationen, mit denen auch die moderne Unfallmedizin ihre Probleme hat, stellen einen im Larp vor das Problem, einerseits den Mitspieler nicht "schädigen" zu wollen, andererseits die Situation und den Charakter unglaubwürdig werden zu lassen, wenn man nicht eine gewisse Konsequenz an den Tag legt. Ich entscheide mich, sofern die Umstände es erlauben, meist dazu, die komplizierte Operation durchzuführen, mache durch Kommentare den Patienten wie die umherstehenden Leute immer mal wieder darauf aufmerksam, dass die Behandlung nur in 1 von X Fällen hilft, usw. Wenn du dich dazu entschließt, die "größeren" Sachen zu machen, dann nimm dir dafür auf jeden Fall genug Zeit und geb dir Mühe. Vor allen Dingen hol dir Hilfe! Einerseits betonen wie schwer die Operation ist, sie aber andererseits alleine durchführen, ist eher unglaubwürdig. Kein anderer Heiler in der Nähe? Kein Problem, schnapp dir IRGENDWEN! Lass sie Verbände auf die WUnde drücken, während du deine Instrumente aus der Tasche holst, lass sie Wasser über die Wunde gießen, dem Patienten nen Wundtrunk verabreichen, was auch immer. Noch Fragen? -------------------- Essen ist die wichtigste Mahlzeit am Tag!
|
Frey Thomasson |
Geschrieben am: Sep 18 2007, 05:41 PM
|
Meister-Medikus Gruppe: Mitglied Beiträge: 316 Mitgliedsnummer.: 8 Mitglied seit: 15-August 05 |
Naja, geh einfach mit gesundem Menschenverstand und ein bisschen Biologie und Physik an die Sache ran und überleg dir, was so ein Treffer anrichtet /anrichten könnte.
Dazu ist es auch wichtig, zu fragen von was der Patient getroffen wurde und wo. Wenn du das weißt, dann schlussfolgere einfach. Ein Schwert zum Beispiel ist eine schneidende Waffe (aber auch Hiebwaffe, d.h. Wucht), also wird ein Schwertreffer immer eine (relativ) gerade, mehr oder weniger tiefe Schnittwunde verursachen. Und je nachdem wo die liegt (Bauch, Hals, Muskel) ist sie mehr oder weniger gefährlich. Zur Weiterbildung in dem Bereich empfehle ich dir, mal ein Biologiebuch zu nehmen und sich den Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers, seiner Organe, Knochen Muskeln, Gefäße und deren Lage und Funktion zu verinnerlichen. Dann weisst du auch, was passiert, wenn es Verletzungen in dem entsprechenden Bereich gibt. Noch besser sind natürlich medizinische Fachbücher, wie wir sie hier in der Uni haben, da steht dann richtig viel drin. Bearbeitet von Frey Thomasson am Sep 18 2007, 05:43 PM -------------------- Ich will doch nur frühstücken, verdammt
|
Wintermute |
Geschrieben am: Sep 20 2007, 02:41 PM
|
||
Medikus Gruppe: Mitglied Beiträge: 172 Mitgliedsnummer.: 31 Mitglied seit: 23-January 06 |
Was der unglaublich vergessliche Lares von Rimonja allerdings nicht erwähnt hat, ist die Tatsache, dass der Leitfaden in der Bibliothek ist und diese von normalsterblichen Benutzern zur Zeit nicht eingesehen werden kann -------------------- "Es ist eine Kunst, sagt er, oder vielmehr ein Trick zu fliegen. Der Trick besteht darin, dass man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben."
|
||
Luthor Kaaen |
Geschrieben am: Sep 20 2007, 03:53 PM
|
Heiler Gruppe: Mitglied Beiträge: 21 Mitgliedsnummer.: 148 Mitglied seit: 31-July 07 |
signed u.u
-------------------- "Seid Ruhig, ich muss hören ob es knirscht, wenn ich dran drehe!"
|
Grimbold |
Geschrieben am: Sep 21 2007, 10:26 AM
|
||||
Medikus Gruppe: Mitglied Beiträge: 117 Mitgliedsnummer.: 169 Mitglied seit: 15-August 07 |
Ja, das "Handbuch der Feldscherei" kenn ich auch, ist richtig gut. Aber Lares' Buch wäre wirklich mal interessant zu lesen, ist bestimmt noch besser ;-) Sag mal Lares, wann kann man damit rechnen? |
||||
Luthor Kaaen |
Geschrieben am: Sep 21 2007, 01:48 PM
|
||
Heiler Gruppe: Mitglied Beiträge: 21 Mitgliedsnummer.: 148 Mitglied seit: 31-July 07 |
Ebenfalls dran interessiert Und noch eine Frage hinterher : Wo / bei wem kann ich den tollen Gürtel Badge bestellen oder ist das Tragen des Symbols erst auf Einladung erlaubt oder was weiß ich? Luthor -------------------- "Seid Ruhig, ich muss hören ob es knirscht, wenn ich dran drehe!"
|
||
Bernd |
Geschrieben am: Sep 21 2007, 10:45 PM
|
Heiler vom Dienst Gruppe: Mitglied Beiträge: 69 Mitgliedsnummer.: 93 Mitglied seit: 13-November 06 |
Ich weiß, dass seit dem Conquest of Mythodea 2007 einige gedruckte Exemplare von Lares' Leitfaden im Umlauf sind. In die Bibliothek hat es ihn auch schon eingestellt, aber wenn ich mich richtig erinnere, wollte er die erst für die "Öffentlichkeit" freigeben, sobald 10 Artikel vorhanden sind, damit das ganze nicht so leer aussieht... irgendwas in der Richtung.
Bernd -------------------- "Jeder ist immer erreichbar. Die ganze Welt beschleunigt sich, alles ist dringend, und wo alles dringend ist, ist nichts mehr dringend, und damit schlittern wir in eine Bedeutungslosigkeit hinein." - Joseph Weizenbaum
|
Grimbold |
Geschrieben am: Sep 22 2007, 09:57 AM
|
Medikus Gruppe: Mitglied Beiträge: 117 Mitgliedsnummer.: 169 Mitglied seit: 15-August 07 |
Dann müssen wir halt noch ein bissel warten. Was soll da so drin stehen in der Bibliothek? Ich schreibe recht gerne und würde was dazu beitragen wenn es recht ist.
|
Grimbold |
Geschrieben am: Sep 22 2007, 01:23 PM
|
Medikus Gruppe: Mitglied Beiträge: 117 Mitgliedsnummer.: 169 Mitglied seit: 15-August 07 |
@Luthor Kaaen: Die Badges bekommst du für 2 Euro bei Miriel schreib ihr einfach ne PN. Sie wollte im Oktober wieder welche machen. Ich bestelle dann auch gleich mal ein paar
|
Wintermute |
Geschrieben am: Oct 7 2007, 03:07 PM
|
||||
Medikus Gruppe: Mitglied Beiträge: 172 Mitgliedsnummer.: 31 Mitglied seit: 23-January 06 |
Ich zitiere dazu einfach mal direkt aus dem Willkommens-Thread der Bibliothek. Würde mich freuen, wenn du was beisteuern würdest Mark
-------------------- "Es ist eine Kunst, sagt er, oder vielmehr ein Trick zu fliegen. Der Trick besteht darin, dass man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben."
|
||||
Grimbold |
Geschrieben am: Oct 8 2007, 01:10 PM
|
Medikus Gruppe: Mitglied Beiträge: 117 Mitgliedsnummer.: 169 Mitglied seit: 15-August 07 |
Aja, danke, dann setze ich mich mal ran. Mal gucken was bei raus kommt.
|
Ephraim |
Geschrieben am: Oct 29 2007, 08:46 PM
|
Ersthelfer Gruppe: Mitglied Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 182 Mitglied seit: 28-October 07 |
Ich mache das zwar noch nicht so lange und behandel als kräuterkundiger Einsiedlergreis auch eher kleinere Wunden,Brüche und Vergiftungen, aber ich habe gemerkt das der Patient auch ganz gut auf echte "SCHMERZEN" reagiert. Es gibt einerseits die Möglichkeit (wie bereits erwähnt) mit Sätzen wie "Zähne zusammenbeissen..." den Patienten daraufhinzuweisen das er jetzt gefälligst mal zu schreien hat. Der Grad der Schmerzen lässt sich allerdings ganz gut mit dem Druck auf die jeweilige Stelle (oder auf einen beliebigen Punkt des Körpers) reizen.
Verletzung am Oberarm? mal schauen. Während die eine Hand an der Wunde tastet drückt die andere leicht bis mittel bis schwer (hauptsache er/sie reagiert) auf den Unterarm. keiner sieht was aber der Patient weiss, dass es Zeit ist die Stimmbänder johlen zu lassen . |
[X Schließen]